Sonnenblumenkern-Schnecken

Da ich immer auf der Suche nach neuen Brötchen bin, die ich meiner Tochter als Pausenbrot mitgeben kann, habe ich ein Brotbackbuch aus der Bücherei mitge- nommen. Meistens werden die Brote in solchen Büchern mit Fertigsauer und für unseren Geschmack mit viel zuviel Hefe gebacken. Das ist auch in diesem Buch nicht anders, aber diese Schnecken haben mir von der Form her sehr gut gefallen und daß Dinkelschrot als Quellstück verwendet wird, ist ja schon mal nicht schlecht. Hefe kann man ja reduzieren :-)
Außerdem habe ich das Hefe-Salz-Verfahren angewendet, habe also die Hefe im Wasser aufgelöst und das Salz dazugegeben. Dadurch wird der Teil schön samtig weich und wunderbar formbar. Wer das nicht tun möchte, der kann das Salz auch mit dem Mehl vermischen und die Hefe alleine mit der Prise Zucker im Wasser gehen lassen.

Herausgekommen sind wirklich leckere Semmeln mit einer ungewöhnlichen Form, denn die Schnecken werden nicht wie Zimtschnecken liegend gebacken, sondern stehend. Durch das leichte Andrücken werden die Windungen leicht herausge- drückt und die Sonnenblumenkerne werden sichtbar. Ein wenig zu dicht waren sie, ich war wieder zu ungeduldig beim Zweiten gehen lassen…




Sonnenblumenkern-Schnecken
Menge 10 Stück

Zutaten:
100 g Dinkelschrot
1 Würfel frische Hefe, 42 g (ich habe die Hälfte genommen)
200 ml lauwarmes Wasser
1 Prise Zucker (kann beim Salz-Hefe-Verfahren weggelassen werden)
300 g Dinkelvollkornmehl
250 g Weizenmehl, Type 405 (ich habe Dinkelmehl 630 genommen)
1 Messerspitze Ascorbinsäure, Vitamin C
2 TL Salz
100 g Sonnenblumenkerne

Quelle: Nach einem Rezept von Masche Kauka, Brot & Brötchen aus der eigenen Backstube

Zubereitung:
Das Dinkelschrot über nacht (12 Stunden) in reichlich Wasser quellen lassen oder mit kochendem Wasser übergiessen und 3 bis 4 Stunden quellen lassen.
Die Hefe in das Wasser hineinbröckeln und zusammen mit dem Zucker und dem Salz verrühren. Etwa 10 Minuten stehen lassen. Wer das Salz nicht mit zur Hefe geben möchte, mischt es einfach mit dem Mehl.
Inzwischen das gequollene Schrot in einem Haarsieb gut abtropfen lassen. In einer Schüssel, die Mehle und die Ascorbinsäure mischen. Das Schrot und das Hefewasser dazugeben und alles ca. 5 Minuten zu einem geschmeidigen Teig verkneten.

Den Teig zu einer Kugel formen, in die Schüssel setzen und mit wenig Wasser bestreichen. Mit einer Plastiktüte umhüllt im 35 Grad warmen Ofen etwa 30 Minuten (mit der Hälfte Hefe dauert es ca. 60 Minuten) gehen lassen.

Den Teig nochmals kurz durchkneten und auf der gut bemehlten Arbeitsfläche zu einem 45 cm großem Quadrat ausrollen. Die Sonnenblumenkerne gleichmäßig darauf verteilen, dabei auf einer Seite einen ca. 2 cm breiten Rand frei lassen. Von der gegenüberliegenden Seite her fest aufrollen. Das Teigende etwas andrücken und die Rolle mit dem Ende nach unten auf die Arbeitsfläche legen.
Die Rolle mit einem scharfen Messer in etwa 4,5 cm breite Scheiben schneiden. Die Scheiben mit der Naht nach unten auf ein mit Backpapier belegtes Blech setzen und leicht drücken.

Mit einem feuchtem Geschirrtuch abgecken, Folie locker arüber legen und im 35 Grad warmen Ofen 30-60 Minuten gehen lassen. Die Schnecken außerhalb des Ofens zugedeckt stehenlassen, bis der Ofen auf 220 Grad aufgeheizt ist.
Die Schnecken einschießen und mit einer Blumenspritze Wasser auf die Backofenwände sprühen und etwa 20 Minuten backen. Auf einem Kuchengitter abkühlen lassen.

14 Antworten zu “Sonnenblumenkern-Schnecken

  1. tobias kocht! 7. Februar 2010 um 9:16 pm

    Sieht ja sehr gut aus. Muss ich probieren, vielleicht mit ein paar Oliven im Teig.

  2. Barbara 8. Februar 2010 um 6:30 am

    Die sehen ja prima aus! Tolle Idee, statt normaler Brötchen diese Schneckenform zu backen. Mir ist Hefeteig oft zu mühsam, weil zeitintensiv, aber die gefallen mir gut. :-)

    Weißt Du, warum das Vitamin C dazu genommen wird? Nach dem Backen dürfte vom Vitamin nichts mehr da sein und etwas vom Dunkelwerden (Äpfel oder so) abzuhalten macht keinen Sinn. Hilft die Ascorbinsäure beim Gehen?

  3. Petra 8. Februar 2010 um 7:23 am

    Ja, die Pausenbrote… Da suche ich auch immer Abwechslung. Die Schnecken gefallen mir, werde ich wohl mal für meine Herren backen. Viele Grüße

  4. einfachguad 8. Februar 2010 um 7:37 am

    @ Barbara
    Die Autorin hat dazu geschrieben, daß sich mit Vitamin C das Glutengerüst besser entwickelt und der Teig besser gehandhabt werden kann.
    @ Tobias
    Ja stimmt, mit Oliven sind die bestimmt auch lecker!
    @ Petra
    Die Schnecken passen zwar in handelsübliche Boxen nicht rein, aber ich habe die zwei Hälften dann einfach nebeneinander reingetan :-)

  5. Toni 8. Februar 2010 um 6:52 pm

    Das ist ja mal eine nette Form :)! Beim nächsten Baguettebacken probier ich mal ein paar Semmeln mit Deiner Wickeltechnik.

  6. Ruby 8. Februar 2010 um 7:35 pm

    Was hat das denn mit dem Hefe-Salz-Verfahren auf sich? Oder anders gefragt, wenn das so schön klappt (habs noch nie probiert), warum sollte man das nicht machen wollen? Ich werds bestimmt probieren :-)

  7. Chaosqueen 8. Februar 2010 um 9:10 pm

    Das Buch steht auch in meinem Bücherregal, einmal habe ich daraus gebacken und es danach irgendwie wieder vergessen. Jetzt werde ich es wieder aus dem Regal nehmen, vielleicht finde ich ja ein weiteres schönes Rezept.

    Deine Sonnenblumenkern-Schnecken würden uns auf jeden Fall ausgezeichnet schmecken.

    Die Hefemenge reduziere ich auch in fast allen Rezepten.

  8. Barbara 8. Februar 2010 um 9:57 pm

    Interessant – klingt logisch. :-)

  9. einfachguad 9. Februar 2010 um 7:14 am

    @ Chaosqueen
    Ich finde die Rosensemmeln auch noch ganz nett und noch ein paar weitere, muss abermal schauen, wie ich diesen Fertigsauer im Beutel ersetzen kann.

  10. einfachguad 9. Februar 2010 um 7:16 am

    @ Ruby
    Normalerweise heisst es ja immer, daß man Hefe und Salz nicht zusammen mischen soll, da das die Hefe zerstört. Wenn man aber Hefe mit Wasser und Salz mischt, und eine Zeitlang stehen lässt, gibt das wohl einen positiven Effekt. Im Chefkoch kann man da viel drüber nachlesen.

  11. Petra aka Cascabel 11. Februar 2010 um 7:05 am

    Sehr hübsche Form – und so schick fotografiert :-)

  12. einfachguad 11. Februar 2010 um 8:13 am

    @ Petra
    Vielen Dank :-)

  13. Ellja 11. Februar 2010 um 9:27 am

    guut sehen die aus, richtigehend zum reinbeißen!

  14. Chef Oli 11. Februar 2010 um 10:42 pm

    Nicht nur das Rezept ist klasse – ich habe mir gerade das Buch beim Amazon bestellt. Wird ausprobiert…

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