Meine Schwester hat mir vor einigen Jahren das Kochbuch „Genial italienisch“ von Jamie Oliver geschenkt. Bei Jamie Oliver gehen ja die Meinungen weit auseinander, aber ich mag seine Kochbücher. Als erstes, als ich das Buch durchgeblättert habe, ist mir die "Pastarolle gefüllt mit Spinat, Kürbis und Ricotta" aufgefallen und ich hab das Rezept sofort markiert.
Inzwischen habe ich schon einiges aus dem Kochbuch nachgemacht, aber die Nudelrolle blieb eingemerkt und ungekocht.
In den Sommerferien war meine Tochter zwei Wochen weg, da hatte ich endlich die Zeit und die Muße für dieses Rezept. Zeit braucht man schon ein wenig, denn die Nudelrolle ist etwas aufwendig. Im Rezept macht Jamie eine große Nudelrolle, ich habe aber leider keinen so großen Topf, daher habe ich zwei kürzere Rollen gemacht und in meinem großen Bräter gekocht. Das hat ganz gut funktioniert. Meine Sorge, die Rollen könnten beim Aufschneiden auseinanderfallen war umsonst, alles hielt fest zusammen und ich kann nur sagen, der Aufwand hat sich gelohnt!
Vielleicht dauert es ja jetzt nicht mehr so lange, bis ich die Nudelrolle nochmal mache :-)

Pastarolle gefüllt mit Spinat, Kürbis und Ricotta – Rotolo di zucca e ricotta
Für den Nudel-Teig:
600 g Mehl Tipo 00 oder Dinkelmehl 630
1/2 EL Salz
6 Eier oder 12 Eigelb
Für die Füllung:
1/2 Butternusskürbis, geschält
Olivenöl
1 TL Koriandersamen
1 TL Fenchelsamen
1/2 getrocknete rote Chilischote
Salz und Pfeffer
1 Handvoll Majoran oder Oregano, geschnitten
2 Knoblauchzehen, geschält und in dünne Scheiben geschnitten
800 g Spinat, gewaschen
3 EL Butter
3 EL geklärte Butter
Muskatnuss, frisch gerieben
150 g krümeliger Ricotta
50 g frisch geriebener Parmesan, und etwas mehr zum Servieren
ca. 20 frische Salbeiblätter
Quelle: Kochbuch „Genial italienisch“ von Jamie Oliver
Zubereitung:
Als erstes den Nudelteig zubereiten. Dazu das Mehl mit dem Salz vermischen, in eine Schüssel geben und eine Mulde ins Mehl drücken. Die Eier in die Mulde geben und mit einer Gabel dann die Eier verquirlen und immer Mehl vom Rand mitnehmen. Nach einer Zeit die Hände nehmen und alles zu einem glatten Teig erkneten. In Frischhaltefolie verpacken und ca. 1/2 Stunde ruhen lassen.
Backofen auf 220 Grad vorheizen. Den Kürbis schälen, halbieren und die Kerne entfernen. Dann in größere Stücke schneiden und mit Olivenöl einreiben. Den Koriander und die Fenchelsamen zusammen mit der Chilischote im Mörser zerstoßen, mit einer kräftigen Prise Salz und Pfeffer mischen und die Kürbisstücke damit bestreuen. Alles in eine ofenfeste Form geben und mit einem nassen Pergamentpapier abdecken. Den Kürbis für ca. 30 Minuten in den Ofen geben, dann das Papier entfernen und nochmals 15-20 Minuten offen garen.
Inzwischen in einem großen Topf Olivenöl erhitzen, den Majoran oder Oregano und den Knoblauch dazugeben und im Topf 20 Sekunden anschwitzen lassen. Den Spinat hinzufügen und zusammenfallen lassen und dabei immer rühren. Drei EL Butter und Muskatnuss dazugeben und solange weitergaren, bis die Flüssigkeit verdampft ist. Mit Salz und Pfeffer würzen und abkühlen lassen.
Jetzt den Teig ausrollen. Dazu gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder mit einer Nudelmaschine 4-5 Teigblätter von etwa 15 x 30 cm herstellen, dann anschließend mit etwas Wasser zu einem großen Rechteck zusammenkleben. Oder den Teig mit einem Nudelholz auswellen. Dazu den Teig mit Mehl bestäuben und zu einem Rechteck ausrollen. Der Teig sollte so dick wie ein Bierdeckel und ungefähr so groß wie ein Küchentuch sein. Den Teig auf ein sauberes Küchentuch geben und quer vor sich hinlegen. Auf der unteren Längskante den Kürbis in einer Reihe verteilen. Den Spinat auf dem Rest des Teigblattes geben, dabei 5 cm oben am Rand freilassen. Den Ricotta über den Spinat bröckeln und den Parmesan darüberstreuen. Den oberen, freien Rand mit Wasser bestreichen und von unten beginnen, die Nudelrolle aufzuwickeln, genauso wie bei einer Biskuitrolle. Dazu einfach das Küchentuch anheben und es geht fast wie von selbst. Die fertige Nudelrolle fest in das Küchentuch wickeln und an beiden Enden mit Küchengarn zubinden. Dann beide Enden mit einer langen Schnur verbinden und so einen „Griff“ für die Nudelrolle herstellen, um sie später bequem wieder aus dem Topf heben zu können.
Einen weiten Topf oder einen Fischbräter mit kochendem Salzwasser füllen. Die Rolle einlegen und mit einem Teller oder ähnlichem die Rolle beschweren und so unter die Wasseroberfläche drücken. Den Deckel auflegen und etwa 25 Minuten im köchelnden Wasser gar ziehen lassen.
3 EL der geklärten Butter in einem kleinen Topf kräftig erhitzen, die Salbeiblätter dazugeben und etwa 30 Sekunden braten, bis sie knusprig werden. Auf einem Küchenpapier abtropfen lassen.
Die Pastarolle vorsichtig aus dem Topf heben. Vom Garn befreien, aus dem Tuch wickeln und aufschneiden – pro Portion rechnet man mit 2-3 Scheiben. Mit ein paar Salbeiblättern belegen und mit ein wenig Salbeibutter beträufeln und zum Schluss noch ein wenig Parmesan darüberstreuen!